Auf der hohen See zwischen Gran Canaria und Kapverden

Auf der hohen See zwischen Gran Canaria und Kapverden

12. November 2021 1 Von admin

7.November

Start um 13:00 , raue See Wind ca.15Kn, Gedränge vor dem Start, das macht unserem Regattasegler nichts aus. Mehrrumpfboote sind vor 15 Min gestartet. Gelungener Start !

Als Bonbon wird der neu angeschafftes Rundsegel in Einsatz gebracht. Das Teil ist nur 6kg schwer und daher leicht zu bedienen auch bei stärkerem Wind. Leider gibt es ein Leinensalat, Das Rundsegel will nicht nach vorne sondern quer zu Seite ziehen und droht ins Wasser zu fallen. Wir beenden den Einsatz der uns leider eine gute Stunde gekostet hat.

Der Wind und die Wellenhöhe nehmen zu , wir segeln unter Genua weiter und gewöhnen uns an die Wetterbedingungen. Dabei erreichen wir bis zu 8 Kn. Geschwindigkeit. Es ist eine Unruhige Nacht aber zum Glück wird keiner Seekrank.

8.November

Jetzt ist das Schmetterling segeln dran. Stefan meistert das Anbringen des Spinnakerbaumes trotz unangenehmer Welle und Nova startet durch mit beachtlicher Geschwindigkeit. Nach einigen Stunden sind wir wieder unter den ersten Einrümpfbooten dabei. Die Mehrrümpfer rechnen wir nicht mit, sie sind deutlich schneller und gehören zu einer anderen Wertungsklasse.

Der Wind nimmt stetig zu 25 Kn, die Wellen erreichen 3 m Höhe. NOVA schlägt sich ganz gut durch, allerdings bricht durch die große Welle das Heck des Schiffs von Zeit zu Zeit aus und die ausgebaumte Genua bekommt den Wind von der falschen Seite.                                                        
 Um 1 Uhr Nachts ist es dann soweit, NOVA läuft aufgrund einer großen Welle aus dem Ruder, der Spibaum bricht in 2Teile. Robert ist im Cockpit, Barbara und Stefan sind zügig zu Stelle um das Desaster zu sehen. Die schwierige Spinackerbaum Bergaktion dauert ca. 1 Stunde, weil sich zu allem Überfluss auch noch die Fockschot um die Rollanlage wickelt und wir nach dem Klarieren die Fock nicht mehr einrollen können.

Weil wir vor dem Wind nicht mehr ohne Spinnakerbaum mit beiden Segel segeln können (das Gosssegel stört die Fock, die wir aber nicht aufrollen können) rollen wir das Großsegel ein und segeln „mit gebremstem Schaum“ langsamer weiter. Völlig erschöpft aber unverletzt segeln wir weiter unter dem Vorsegel.

9.November

Der Rest der Nacht war trotz weiterhin unruhiger See ohne weiterer Ereignisse. Am nächsten Morgen sind wir mit der Klarierung der Rollanlage beschäftigt. Barbara und Robert befinden sich Vollabgesichert durch Dreipunktgurte auf dem Vorschiff, Stefan steuert das Schiff und bedient das Fockfall. Dann wird die Fock geborgen und wir wickeln die Rollreffleine wieder auf die Anlage. Das anschließende Setzen der Fock gelingt wegen des starken Windes erst im 11 Anlauf. Die Rollanlage funktioniert wieder.

Es ist enttäuschend zu sehen , wie viele Boote uns unsere Spinnakerbaum Bergungsaktion, das Ingangsetzen der Rollanlage und die langsame Fahrt nur mit der Fock gekostet hat (nach gesegelter Zeit sind wir 10 Plätze zurückgefallen).

Nach dem verdienten Frühstück und der täglichen Funkrunde per Kurzwelle entschließen wir uns den Parasailer zu setzen. Segeln nur unter der Fock alleine bringt keine Geschwindigkeit .  Das setzen des Parasailors ist nicht einfach und für Robert eine Premiere. Das Segel wird mit dem Bergeschauch ( eine Art Tüte )nach oben gezogen und dann von dem Überzieher, der nach oben gezogen wird befreit. Auf jeder Seite gibt es 2 Schoten eine für den vertikalen und eine für den horizontalen Trimm des Segels.

 


Es hat sich gelohnt wir machen deutlich mehr Fahrt. Aber, wie viel Wind kann der Parasailer ab ? Das müssen wir herausfinden ! Um 10.00 abends (es ist gerade die Funkrunde über Kurzwelle am laufen) ist es soweit bei 28 Kn Wind muß der Parasailer runter. Keine gute Zeit um auf dem Vordeck zu turnen ! Aber nach den neusten Wetterinformationen soll der Wind weiter zunehmen ! Wir haben keine andere Wahl. Robert und Stefan klettern auf‘s Vordeck und holen zum Glück ohne größere Schwierigkeiten das Segel hinunter.

10.November

Am nächsten Morgen bei abnehmendem Wind kann der Parasailer wieder hoch. Hoffentlich bleibt er dort bis wir die Kapverden erreicht haben. Es ist endlich warm geworden wir packen unsere langen Hosen und Pullover weg. Jetzt warten wir noch bis die Butter schmilzt und dann geht es ab nach Westen auf die Barfußroute!

11.November

Der Wind nimmt ab, nur noch 10 Knoten, wir sind mit 5,5 Knoten Geschwindigkeit dabei und überholen noch ein paar lahme Katamarane. Nach aktionreichen Tagen genießen wir die Wärme und das entspannte Leben an Bord. Um 14:30 schläft der Wind komplett ein, also Parasailor runter und Motor an. Nach 3 Stunden Motoren kann der Parasailor wieder hoch und bleibt über die Nacht oben.