Unser Schiff

Nach nunmehr 4 Jahren in der Karibik ist es auch Zeit mal über die Änderungen an unserem Schiff und den Erfahrungen mit der Ausrüstung zu berichten:

Änderungen stand heute verglichen zum Stand vor der Reise (siehe unten)

Segelausstattung:

  • North 3Di (Ocean370)Roll- Großsegel ohne Latten. Und North 3 DI Genua
  • 20 qm Rollbares Sturmsegel North 3DI

Parasailer verkauft

Begründung für den Wechsel:

Parasailor:

  • Das Segel ist für die östliche Karibik nicht geeignet
  • 3 Personen benötigt für setzen und bergen
  • nicht reffbar
  • keine signifikanten Vorteile beim Raumwind segeln
  • Kann nicht mit anderen Segeln zusammen gefahren werden

Quantum Dracon Segel:

die Segel würden angeschafft wegen Langlebigkeit und der Möglichkeit sie überall reparieren zu können.Die meisten Laminatsegel sind speziell mit viel UV-Licht nicht sehr haltbar und schlecht zu reparieren. Segel mit Armidfasern die leicht brechen sind nicht sehr langlebig. Leider haben gewebte Segel den Nachteil das ihre Amwind performance bei mehr wind nicht sehr gut ist und sich zügig verschlechtert.

Die North 3Di (Ocean 370) Laminatsegel sind auch einem Stück auf einer 3D Form gefertigt und haben in der Mitte der Segel deshalb keine Nähte. Der Vorteil ist das die Segel im Laufe ihres Lebens ihr Profil nicht ändern. Ocean 370 ist eine Mischung von Drancon und Dyneemafasern was eine gute Haltbarkeit mit geringerem Gewicht verglichen zu Stoffsegeln verspricht (trotzdem auf den maximalen im Design festgelegten Wind achten)

Der Vorteil der neuen Genua ist, daß unsere Nova viel besser am Wind segelt und wir trotz Flachkiel mit den meisten Booten unserer Größe weglaufen. Was allerdings wichtig ist das nicht alle Rollanlagen für dieses Segel 100% geeignet sind, auch wir mussten die Rollanlage modifizieren lassen.

Der Hauptvorteil unsers neunen North Grosssegels ist die einfache Handhabung. Mit dem bisherigen Grosssegel mit den 4 Latten gab es immer wieder Probleme beim Einrollen, selbst wenn der Wind vorsichtig von Steuerbord kam. Das aktuell North Grosssegel ohne Latten lässt sich in fasst allen Wind winkeln ein und ausrollen.

Sicherheit:

  • Wechsel der beiden Bronze Bordventile für Schwarzwasser, weil die Ventile nach einem Jahr nicht mehr funktionsfähig waren(Schwarzwassertank konnte nicht entleert werden, ich erspare mir die weitere Beschreibung). Wir haben die Ventile gegen Bronzeventile, die mit Schmiernippel ausgestattet sind, getauscht. Alternativ denke ich das Kunststoffventile sehr gut sind.
  • Eine verzinkte Kette für die Karibik halte ich für nicht sehr gut. Das Problem der Kettis das sie sehr schnell anfängt zu rosten und eine Nachverzinkung zumindest in der Karibik nicht möglich ist. Desweiten neigt die Kette sich insbesondere bei unserer Nova aufzustauen was das Aufholen des Ankers spannend macht. Deswegen haben wir auf eine 100 Meter Duplex Edelstahlkette (ANSI 1.4462) umgestellt.
  • Der Handwassermacher ist für die Karibik überflüssig und ist nicht mehr an Bord.

Stromversorgung:

  • Unsere 3 LIONTRON 150AH LiFePo4 Batterien waren sehr gut haben allerdings leider nur noch ca.50% ihrer Kapazität und benötigen eine Reparatur oder eine Austausch. Leider stellt sich die Garantieabwicklung mit der Fa. LIONTRON derzeit als nicht einfach heraus. Ich hoffe ich kann noch besseres berichten.
  • 360Watt Solar reicht für leider für längeres cruisen in der Karibik nicht aus. Derzeit haben wir 1000W mit 4 Victron MPPT Ladegeräte die von einem Victron Shunt synchronisiert werden. Diese Lösung reicht die meiste Zeit für alle Verbraucher inclusive des Wassermachens aus.
  • Der Watt&Sea Hydrogenerator ist ein schönes Gerät was bei 7kn ca 18A produziert d.h. Den gesamten Strombedarfs decken kann. Allerdings benötigt das Gerät weil es bewegliche Teile Hat alle 2 spätestens 3 Jahre einen Herstellerservice. Updates für das Ladegerät führten bei mir zum Totalabsturz, der nur vom Hersteller behoben werden konnte. Die Universalhalterung ist leider “Schrott” und kann nicht mit den auftretenden Kräften fertig werden.
  • Die Balmar Lichtmaschine kann viel Strom produzieren, hat allerdings im typischen Motorraum Probleme mit der Abfuhr der Temperatur. Gut ist das die Lichtmaschine selbst mit Lithimbatterien keinen Schaden nimmt. Um. Allerdings die beste Leistung zu bekommen benötigt es eines starten Lüfters der zur Kühlung der Lichtmaschine beiträgt.
  • Den Simarine Energiemonitor kann ich nach meinen Erfahrungen leider nicht empfehlen. Die Lösung ist leider Nicht stabil, speziell die Anbindung an ein Smartphone und die Versprechungen und Timelines der Firma haben mit der Relität nicht viele Gemeinsamkeiten. Besser mit der Victron app arbeiten.

Kommunikationsfähigkeit:

  • Wir haben kein Iridium Go und kein
  • SpotX gerät mehr, weil wir in der Karibik das nicht mehr benötigen. Aktuell würde man die Geräte durch ein Starlinkgerät ersetzen, wenn man Langstrecken segeln möchte. Diese Lösung ist von der Performance unvergleichlich besser und auch preislich.
  • Das Pactormodem hat bei uns im wesentlichen nicht funktioniert und ist nur Kurzwellenkennern zu empfehlen, derzeit wahrscheinlich ohnehin obsolet.
  • Die 4 eingesetzen Sena Expand sind leider alle defekt, wahrscheinlich wegen eines Designfehlers. Derzeit benutzen wir Sena Expand Mesh die völlig anders aufgebaut sind und hoffentlich eine bessere Haltbarkeit haben. Ein wesentlich Unterschied ist das diese neuen Headsets eine sehr gute Windunterdrückung haben und deshalb die Verständigung westlich besser ist. Es gibt allerdings technisch bedingt zwischen den alten und den neuen Headsets keine Möglichkeit der Kommunikation. Generell ist der Einsatz der Headsets sehr hilfreich für eine gute kommunikation und fördert den Bordfrieden sehr.
  • Neu an Bord der PredictWind Datahub. Der PredictWind Datahub ist ein Gerät mit diversen Funktionen, unter anderm die Aufzeichnung der gefahrenen Strecke auf einer Speziellen Webseite. Weiterhin kann er auch das interface zwischen der NMEA2000 Bordelektronik und anderen Geräten wie Tablets/Smartphones oder Computern sein.

Diverses:

  • Unser Takakat Dinghi mit 2,3PS Honda 4Takt Aussenborder haben wir gegen ein Highfield ultralight 290 mit 9,8PS Nissan 2Takt Außenbordmotor gewechselt. Ein in der Karibik erhältlicher 2-Takt Motor ist hinsichtlich des geringeren Gewichts und der einfacheren Technik einem 4-Takt Motor immer vorzuziehen. Das neue Dinghy hat den Vorteil 3X so schnell zu sein wie unser früheres Dinghi wenn wir es mit 2 Personen nutzen und dabei kommen wir auch noch trocken am Ziel an. Wichtig ist es meiner Meinung nach das Dinghy mit guten Rädern für das Beachen auszustatten. Wir sind mit den Beachmastern sehr zufrieden. Leider ist das Dinghy mit den gleichen Problemen behaftet wenn wir mit mehr als 2 Personen unterwegs sein wollen, was allerdings nicht so häufig ist. Wenn ich nochmals neu entscheiden müsst würde ich ein ca3,4m langes Dinghy mit 15-18PS Motor nehmen damit man auch mit 4 Personen noch volle Geschwindigkeit fahren zu können. Für die Karibik und das Ankern ist ein schnelles Dinghy ein Hauptgewinn und man sieht damit auch immer wieder wer gerade erst in der Karibik angekommen ist.
  • Das Bimini haben wir nach den Erfahrungen unserer ersten Segelsaison mit Netzstoff an den Seiten ergänzen lassen. Morgens und abends scheint die Sonne seitlich herein, was für Blassnasen wir uns zu viel ist. Desweiteren gab es Probleme mit dem Wasserablauf des Biminis, was wir mittels einer weiteren Stange und mehr Biegung der Stangen beseitigen konnten.

Nova ist eine Jeanneau Sun Odyssey 42DS

Segelausstattung:

  • Quantum Roll- Großsegel und Genua
  • Oxley Bora Parasailor
  • Sturmfock an Dyneema Babystag

Für unsere geplante Atlantik Überquerung haben wir das Schiff einem umfangreichen Refit unterzogen. Die Maßnahmen sollen folgende Aspekte verbessern

  • Sicherheit
    • neue Borddurchbrüche und Seeventiele aus Bronze
    • neues Stehendes und laufendes Gut incl. neuem Relingsdraht ohne Mantel
    • Fußpunkt für 2. demontierbares Vorstag und Sturmfock für selbiges
    • neue Sicherheits und Kommunikationsausstattung
    • neuer AIS Tranciever mit Sotdma
    • Doppler Radar mit kadanischer Aufhängung
    • Aktiver dualband Radarreflektor und passiver Notradarreflektor mit starkem Echo
    • 5 Automatic Schwimmwesten mit DSC/AIS Sender
    • Epirb
    • Seenot Rettungsinsel für 6 Personen und Grabbag
    • 25kg Vulcan Anker mit 60 Meter 10mm Force7 Kette und Tauvorläufer
    • Katadyn Survivor 35 Mechanischer Wassermacher für Notfälle
    • Gasabschaltung per fernbedienbarem Magnetventiel
    • Papier- und elektronische Seekarten für die geplante Route
    • Große Bordapotheke (Auswahl durch Bordärztin)
    • Defibrilator
    • umfangreiche Ausstattung an Ersatzkomponenten
  • Stromversorgung (Unabhängigkeit)
    • Austausch der Bleibatterien gegen LiFePo4 Batterien
    • 360Watt Solarmodule
    • Watt&Sea Hydrogenerator
    • Austausch der 80A Hitachi Lima gegen 170A Balmar Lichtmaschine
    • alle Positionslichter sind gegen LED Positionslicher ausgetauscht
    • Simarine Energiemonitor
    • Schenker Zen50 Wassermacher
  • Kommunikationsfähigkeit
    • Grenz- Kurzwellen Funkgerät mit Pactor4 Modem
    • UKW Funkgerät mit drahtlosen 2. Bedieneinheit
    • Tragbares/mobiles DSC Handfunkgerät
    • Iridium Go Satelliten Kommunikationseirichtung
    • Spotx Satelliten Messenger
    • Bluetooth Sprechsets für Hafenkommunikation
  • Diverses
    • Bimini (damit die Hellhäutigen nicht verbrennen)
    • Beiboot mit Aussenborder (für alle Fahrten in der Ankerbucht)
    • Bordentertainment mit DAB/Airplay/DVB-T2